Nachbeben der Microsoft Build 2017

Die interessierten Leser und Windows Fans haben wahrscheinlich die Build 2017 live verfolgt, oder diverse Zusammenfassungen und Ticker verfolgt.
Wirklich viel Spannendes gab es nicht wirklich zu berichten, echt nicht?

Die Surface Reihe bekommt Zuwachs, das Surface Laptop erweitert das Portfolio der Geräte und ist ab dem 15.06.2017 ab 1.149,-€ lieferbar.
Das vorinstallierte OS wird Windows 10 S sein, eine Option auf ein Upgrade auf Windows 10 Pro wird angeboten, über den Preis des Upgrades
gibt es im Moment noch wilde Spekulationen, von umsonst bis Jahresende, über 49,-€ ist einiges dabei. Wir werden es sehen.

Genau dieses Thema bringt aber die Fan Base gerade wieder auf Hochtouren, die Einen lieben es jetzt schon, die Anderen verteufeln das Produkt.
Bevor nichts, aber auch gar nichts durch erste Erfahrungen und Hands on bekannt ist, enthalte ich mich einer Meinung zu dem Thema und stelle
relativ neutral fest, das es Fluch wie Segen werden kann und ich selber, wie viele Andere auch fühlen sich an das Scheitern von Windows RT
erinnert, was durchaus Potenzial hatte, aber schlussendlich leider gescheitert ist. Doch welches Konzept steckt hinter der Idee?
Zuerst einmal, ein 1.200,-€ Notebook, welches ausschließlich Apps aus dem Store kann, ist wahrscheinlich Perlen für die Säue.
Doch die Grundidee dahinter ist nicht verkehrt, das Konzept von Windows RT war schon eine Konkurrenz zu Android und iOS (nicht OSX) zu
liefern und günstigeren Tablets eine Chance zu geben Inhalte zu konsumieren und ein wenig Office zu können, ich denke damit wäre ein Großteil
der Nutzerbase zufrieden. Das Problem von RT damals waren der sehr überschaubare Store und der Fakt das zu dem Zeitpunkt der Boom der 8″ Geräte
mit Atom und vollwertigem Windows 8 auf kam, ich selber wollte auch ein Surface 2 kaufen und bin mit einem Acer W3-810 nach Hause gegangen,
was nicht heißt das ich das „bessere“ Gerät im Rucksack hatte, aber die Vorteile der Installation vollwertiger Programme überwog damals.
Windows 10 S hingegen ist in erster Linie konzipiert worden, um auf dem Bildungssektor den Chromebooks etwas entgegen zu stellen heißt es.
Dafür könnte es ein Erfolg werden, auch wenn viele Leute schon wieder unken das dieser Zug bereits abgefahren ist, wir werden es sehen.
Ein riesen Vorteil dürfte der momentane Teil-Erfolg von Projekt Centennial sein, erste Projekte wie Kodi zeigen wie relativ einfach es ist,
aus einem Win32 Tool eine App zu bauen, die Ankündigung von Apple eine iTunes App bereit zu stellen scheint auch erstmal kein schlechtes
Signal zu sein, aber Prognosen kann man zu dem Thema in frühestens einem Jahr geben. Die gewagteste These zu Windows 10 S fand ich jedoch mit
der Aussage das „Windows 10 S auf Windows 10 Pro basiert und Windows 10 Home sterben gelassen wird“. Ok, vielleicht, aber wäre das so schlimm?
Ich persönlich brauche keine 2 verschiedene Versionen des gleichen OS, dann lieber „1 Windows auf allen Geräten“, wie es doch immer propagiert
wurde und gut ist.

Wo wir bei günstigen Consumer-Geräten sind, eine erste Demo zu Windows 10 ARM lief laut Berichten und Videos beeindruckend stabil, schnell und
wurde positiv bewertet, damit dürfte auch dieses Projekt zum Jahresende mit ersten Geräten zum Testen bereit stehen. Die auf das Video folgenden
Reaktionen waren auch wieder sehr gespalten in pro und contra und zum Teil recht abstruse Thesen wurden in die Welt posaunt.
„Windows 10 ARM bedeutet das Ende für das klassische 32 Bit Windows, endlich nur noch 64Bit!“ Steile These, wirklich, zumal ich schwer
abschätzen kann was das für Industrieanlagen, Systeme und Hardware, bzw. Software bedeutet. Ein Großteil der Industrie wird denke ich
noch auf 32 Bit setzen, da einen Cut zu machen dürfte einen größeren Shitstorm auslösen, als die paar Millionen WP7 oder WP8 Geräte, die
keine Upgrade auf das neue OS bekommen haben und etliche Geräte würden von Heute auf Morgen wertlos, der Support für Windows XP ist beendet,
Windows 7 ist absehbar und wenn ich aus eigener Erfahrung schaue, was an Systemen im Produktivbereich genutzt werden, will das keiner wirklich
riskieren, zumal die Gefahr groß ist, das die betroffenen Nutzer zur Konkurrenz wechseln.
Weiterhin gehen schon wieder Gerüchte durchs Netz „Windows 10 Arm wird das neue Windows 10 mobile, da ARM Prozessoren auch in Smartphone genutzt
werden und eine Telefon-App nicht das große Problem sein wird“, klingt erstmal logisch, aber auch hier heißt es „erstmal abwarten“
Zurück zu dem, was wir im Vorfeld wissen, Intel ist souverän gescheitert bezahlbare CPU für mobile Geräte zu liefern, der Atom ist tot und
die Core M Prozessoren noch etwas zu teuer und wohl auch für Kleinstgeräte nur bedingt brauchbar, daher der Schritt auf Qualcomm zu und
das Ergebnis kommt ende des Jahres.

Das Redstone 3 Update hat einen Namen bekommen, im Herbst erhalten den Gerüchten zu folge nur die PC das „Herbst / Fall Creators Update“, die mobile
Geräte kriegen „lediglich Bugfixes“ in Form eines Feature 2 Updates ist das passende Gerücht zu der an sich erstmal uninteressanten Ankündigung.
Mittlerweile ranken sich wieder Gerüchte MS könnte doch irgendwann die Branche wieder zusammenführen und auch mobile erhält dann Redstone 3,
auch hier wieder das berühmte Resümee „Wir werden es sehen, Füße still halten bitte“.

Mit dem Fluent Design System aka NEON zieht eine neue Designsprache in Windows 10 ein, einige Apps sollen bereits einen Ausblick auf das neue
Windows Design geben, weitere werden folgen und im Herbst geht das Design dann komplett an den Start die Herzen der Fans zu erobern, oder den Hatern
neues Futter zu liefern.

Mixed Reality, es wurden 2 neue Geräte angekündigt, Acer schickt sein Developer Kit für 299,-$ an den Start, HP verlangt 329,-$. Wie die Preise
für Deutschland sein werden kann ich derzeit noch nicht sagen, der Kurs $ zu € ist in etwa 1:1, dazu dann das Sponsoring an die Regierung in
Höhe von 19% und wir dürften zwischen 350,- und 400,-€ liegen, was im Vergleich zur HoloLens immer noch ein Schnapper ist.

Neues zu Project Scorpio. Der geneigte Zocker dürfte mit dem Namen Scorpio etwas anfangen können, für alle Übrigen sei es kurz erklärt.
Scorpio wird der Nachfolger der Xbox One und One S werden, welcher im Herbst erwartet wird und Spiele in nativem 4K wiedergeben kann durch
ein Upgrade der Hardware. Jetzt mag man sich evtl. wundern, wurde doch das Facelift der Xbox One, die One S erst im Sommer 2016 in den Handel
geschickt. Die Scorpio soll laut bisheriger Ankündigungen kein Ersatz der One Reihe sein, eher eine „Ergänzung für Enthusiasten“. Wer die
nötigen Kröten in der Tasche hat und einen 4K Fernseher sein Eigen nennt, darf von MS Seite aus liebend gern zuschlagen, es wird aber Stand jetzt
oder ich habe etwas verpasst, keine separaten Spiele geben, man soll das selbe Spiel auf der One in 1080p genießen können und die Disk in der
Scorpio nutzen können um das Game in besserer Auflösung und evtl. besseren Shadern, etc. auf dem 4K in „schön“ daddeln können.
Mal schauen, was am Ende kommt, evtl. hat im Moment Sony mit der PS4 Pro ein wenig die Nase vorn durch Playstation VR, was z.B. Resident Evil 7
ein ganzes Level aufwertet laut Tests, im Vergleich zum konventionellen spielen mit Pad am TV.

++Dieser Artikel ist ein Meinungsartikel und spiegelt persönliche Meinungen wieder, die nicht die Meinung von WPVision.de widerspiegeln müssen++

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