Microsoft Surface Book
Verpackung
Typisch Microsoft – schlicht und einfach gehalten. Ein weißer Karton mit dem Produktbild vom Surface Book darauf.
Erst auf der Rückseite werden die technischen Daten verraten und ein kleiner Aufkleber weist darauf hin, dass es sich um ein Gerät mit deutschem Layout handelt.
Schaut man nicht so genau hin, so könnte man die Packungen vom Surface Book und Surface Laptop schnell miteinander verwechseln. Ist mir auch passiert, da ich beide Geräte zeitgleich als Teststellung hatte. 😉
Lieferumfang
Wie gewohnt der Standard halt, damit man mit dem Gerät arbeiten kann.
Zum Lieferumfang gehören:
– das Surface Book
– Surface Stift inc. Batterie
– das Netzteil
– eine Kurzanleitung
– Infobroschüre mit Reinigungshinweisen
Inbetriebnahme
Hier habe ich mir mittlerweile eine Vorgehensweise zugelegt, um alle Testgeräte gleich beurteilen zu können:
– Starten
– Einrichten
– Updates / Upgrades
– Aufladen
Dies war beim Surface Book leider so nicht möglich, denn die Akkus waren so leer, dass sich das Gerät nicht einmal einschalten ließ.
Also musste ich auch dem Punkt vier den Punkt eins machen und das Book erst mal an die Ladung hängen.
Die genaue Zeitdauer des Aufladens kann ich nicht sagen aber bei der Erstaufladung ist das ja auch ziemlich nichtsaussagend. Gefühlt ging es jedenfalls recht fix.
Danach konnte ich endlich loslegen, der Einrichtungsprozess verlief ohne weiteres Probleme.
Bei den Updates fing der Spuk aber an. Zuerst habe ich das Systemupdate angestoßen, wobei sich das Book aufgehangen hat. Zirka 30 Minuten habe ich gewartet, danach das Gerät neu gestartet. Der zweite Versuch hat anstandslos geklappt. Das Update wurde sofort gefunden und installiert. Naja, wer weiß, was da los war.
Weiter ging es mit den Update der Apps. Auch hier war es etwas verwirrend. Bei der ersten Überprüfung wurde ein Update angezeigt und durchgeführt, danach wurden fünf Updates gefunden und als diese installiert und der Updatevorgang erneut aufgerufen wurde, wurden weitere 26 Updates angezeigt.
Wie immer ist es so eine Unart von Microsoft, dass man erst den ganzen Müll an Apps updaten muss, um ihn dann im Anschluss sauber deinstallieren zu können. Hier wünsche ich mir mal ein wirklich sauberes Betriebssystem, wo der Kunde entscheiden kann, womit er arbeiten möchte. Leider ist es derzeit umgedreht, sodass man allen Krams vorinstalliert bekommt und dann anfangen muss, das System zu bereinigen. Aber das ist ja Software und somit eine andere Baustelle. Angeführt habe ich den Punkt, weil halt genau diese ganzen Updates wieder Zeit fressen, bevor man effektiv mit dem Surface Book arbeiten kann.
Irgendwann war es dann aber geschafft und die ersten Tests konnten losgehen.
Um den Prozessor etwas zu belasten habe ich das Spiel Fallout Shelter installiert und gestartet. Beim Surface pro und auch beim Surface Laptop hat diese kleine App schon ausgereicht, um den Lüfter tüchtig ins Kurbeln zu bringen. Da das Surface Book über wesentlich bessere Hardware verfügt und auch eine ausgelagerte Grafikkarte hat, habe ich erwartet, dass hier Ruhe einkehrt, doch weit gefehlt. Auch hier dauerte es nicht lange und der Lüfter meldete sich zu Wort. Gleiche Beobachtung machte ich vorab schon bei der Installation der Systemupdates.
Hier habe ich mir wesentlich mehr Ruhe erwartet, da das Surface Book genau aus diesem Grund als Ersatzgerät für mein Surface Pro 4 in Frage kommen sollte.
Funktionen / Preis / Technische Daten / Ausstattung / Display / Akku
Die derzeitige Produktpolitik von Microsoft sorgt bei der Bezeichnung der Surface Book für etwas Verwirrung.
Es gibt die Surface Book und die Surface Book mit Performance Base. Sowohl bei der ersten, als auch bei der zweiten Variante ist in der Produktbeschreibung aber lediglich der Vermerk dGPU (dezidierte Grafik Prozessor Unit) zu sehen.
Letztendlich stellt sich das folgendermaßen dar:
Surface Book (mit der bereits offiziellen Preissenkung von Microsoft)
i5 128GB / 8GB RAM – 1.499,00 €
i5 256GB / 8GB RAM / dGPU – 1.899,00 €
i7 256GB / 8GB RAM / dGPU – 2.119,00 €
i7 512GB / 16GB RAM / dGPU – 2.599,00 €
i7 1TB / 16GB RAM / dGPU – 2.929,00 €
Surface Book mit Performance Base
i7 256GB / 8GB RAM / dGPU – 2.599,00 €
i7 512GB / 16GB RAM / dGPU – 3.019,00 €
i7 1TB / 16GB RAM / dGPU – 3.649,00 €
Ich habe als Testgerät die Performance Base in der Konfiguration i7 256GB / 8GB RAM / dGPU bekommen.
Hier mal ein paar technische Daten dazu:
– Intel® Core™ i7 (6. Generation) 6600U Prozessor 2,60 GHz
– 8 GB RAM
– Displaygröße 34,4 cm (13,5″)
– Auflösung 3000 x 2000 Pixel
– Display-Art Touchscreen
– Grafikkarte GeForce GTX 965M
– DisplayPort Mini-DisplayPort
– USB 3.0 2x
– Card Reader SD Card Memory Reader (SD/XD/MMC)
– Bluetooth 4.0
– Wireless LAN 802.11 a/b/g/n/ac
– 5MP Front- und 8MP Rückseitenkamera
– Kopfhöreranschluss Klinke 3,5
Akkus sind bei meinem Surface Book sowohl in der Displayeinheit, als auch in der Tastatur verbaut. Theoretisch sollte das eine Laufzeit von bis zu 16 Stunden ergeben. Den Langzeittest habe ich hier nicht durchgeführt, bin aber mit der Laufzeit mehr als zufrieden. Unterm Strich könnte die Angabe aber hinkommen. Bei einer Woche Nutzung mit 2-3 Stunden am Tag würde ich ja voll in das angegebene Raster fallen.
Als Betriebssystem ist im Auslieferungszustand Windows 10 Pro installiert.
Design / Verarbeitung / Handhabung / Zubehör
Das Design ist schon ein Hingucker und mal Hand aufs Herz, das Scharnier, welches das Tablet mit der Tastatur verbindet, sieht schon ein bissel futuristisch aus. Es funktioniert an sich sehr gut aber leider ist beim Surface Book, genau wie beim Surface Laptop der Neigungswinkel (ca. 120 Grad) begrenzt, was das Arbeiten (zumindest für mich) sehr erschwert. Das Ablesen ist nicht angenehm und auch den Pen kann man in der „Laptop Position“ nur begrenzt verwenden. Warum Microsoft hier nicht noch etwas mehr Freiheit gegeben hat, ist mir wirklich unerklärlich.
Ist das Display auf die Tastatur geklappt, liegt das Display (bedingt durch die Bauweise des Scharniers) nicht direkt auf der Tastatur auf. Das hat zumindest den Vorteil, dass das Display nicht zerkratzen kann. Beim Öffnen gibt es einen leichten Widerstand. Es fühlt sich an, als ob hier ein Magnetverschluss wirkt. Das Display lässt sich aber gut mit einer Hand hochklappen, die Tastatureinheit bleibt von alleine in seiner Position und muss nicht festgehalten werden. Drückt man das Display nicht weit genug nach oben (weniger, als ca. 35 Grad) fällt es von alleine wieder zu, gedämpft durch eine Art „soft close“. Ob das so gewollt ist oder in dieser Position einfach nur das Scharnier zu schwach ist das Display zu halten, vermag ich nicht zu sagen.
Bleiben wir noch etwas beim Display.
Aufgeklappt und in seine maximale Öffnungsposition gebracht sollte man meinen, dass das Display hier „fest“ steht. Dem ist auch so, zumindest klappt es nicht weiter nach hinten aber es ist trotzdem noch so viel Spiel, dass man es beim Antippen merkt. Arbeitet man nun per Touch auf dem Bildschirm, muss man sich daran gewöhnen, dass dieser noch ein paar Millimeter abhaut.
Hier mussten die Entwickler natürlich einen Konsens treffen zwischen einem leichten Öffnen und einem festen Stand. Wenn man eine eines von beiden verbessert, verschlechtert sich das andere.
Was mir allerdings gar nicht gefallen hat, ist das Spiel, was das Display nach vorne hat. OK, nun tippt man ja nicht von hinten auf das Display während der normalen Nutzung aber ganz leger gesagt wackelt das Display doch recht in seiner Halterung herum. Ich meine damit nicht, dass man es durch das Scharnier bewegen kann sondern, dass es in einer festen Position doch nicht so arretiert ist, wie es meiner Meinung nach sein sollte.
Ich hatte ja bei der Einrichtung schon geschrieben, dass das Surface Book mit einem sehr niedrigen Akkustand ausgeliefert wurde. Es musste also erst aufgeladen werden, damit ich es verwenden konnte. Hierbei sind mir zwei Dinge negativ aufgefallen:
1. Die Ladebuchse ist seitlich an der Tastatur verbaut. Somit ist es leider nicht möglich des Display längerer Zeit einfach nur als Tablet zu verwenden, da man dies nicht separat aufladen kann. Sind die Akkus vom Display leer, so muss zwingend wieder an die Tastatur angedockt werden.
Update:
Nur gut, dass es ausmerksame Leser bei uns gibt! 😉
Recht herzlichen Dank an @Hans, der mich darauf hingewisen hat, dass die Ladebuchse unten am Display zu finden ist.
2. Beim Ladevorgang werden die Akkus in der Tastatur und im Display zeitgleich aufgeladen. Wenn man also wie ich vor einem „leeren Gerät“ sitzt und dies schnellstmöglich nutzen will, dann ist es nicht möglich erst einen Akkuteil aufzuladen. Dies kann man auch nicht provozieren, indem man das Display entfernt, denn das funktioniert nur ab einem gewissen Akkustand.
Im Energiemanagement besteht aus meiner Sicht somit auch noch Verbesserungsbedarf.
Mein größter Kritikpunkt ist allerdings die Ausleuchtung der Tastatur. Was da bei Microsoft in die Hose gegangen ist, frag ich mich heute noch.
Standardeinstellung ist, dass die Tastaturbeleuchtung aktiviert ist. Somit ist mir gleich ber der ersten Benutzung aufgefallen, dass man die Buchstaben als solche sehr schlecht erkennen kann, weil die Beleuchtung auch auf niedrigster Stufe sehr stark ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Tasten so lichtdurchlässig sind, dass man die punktuell angebrachte Ausleuchtung sieht.
Ich habe es mal versucht zu fotografieren, es sieht hier allerdings besser aus, als es real ist.
Oben die unbeleuchtete, unten die beleuchtete Tastatur. Unten kann man auch teilweise die ungleichmäßige Ausleuchtung bei der Windows, Alt und AltGR Taste sehen.
Als Vergleich hier mal die Tastatur von meinem Surface Pro:
Gewöhnen musste ich mich auch an den Anschlag der Tastatur. Das ist natürlich wieder so eine Glaubensfrage aber vom Surface pro her kommend doch eine Umstellung.
Beim Book sind die Tasten etwas wackliger und schlagen erst später an. Wer an das straffe und direkte Design vom Pro gewöhnt ist, wird es hier nicht leicht haben. Das Arbeiten hat zumindest bei mir nach einiger Zeit gut geklappt.
Das Touchpad spricht sehr gut an und Aussetzer, wie von einigen Usern bemängelt wurde, konnte ich auch nicht nachvollziehen. Mit einem Wisch kann der Curser nicht über den Bildschirm bewegt werden, hierfür ist das Pad zu klein, es muss also nochmal nachgefasst werden. Gestört hat mich das nicht und mir fällt auch keine Anwendung ein, wo man dies im Sekundentakt benötigt.
Den Display Port und den Card Reader habe ich nicht getestet, die USB Anschlüsse und der Kopfhöreranschluss funktionieren einwandfrei.
Die verbauten Lautsprecher haben einen guten Klang. Bei den Videos, die ich geschaut habe war ich doch erstaunt, was man aus solchen kleinen Dingern alles rausholen kann.
Mit 1647 g wiegt das Surface Book gut 400 g mehr, als das Surface Laptop, hat dafür aber mehr Akkupower unter der Haube. Aus dieser Sicht kommen von mir somit keine Klagen.
Als Zubehör hat Microsoft folgendes gelistet:
– Microsoft Surface Dock (229,99€)
– Surface-Maus (54,99€)
– Surface Ergonomische Tastatur (149,99€)
– Surface-Tastatur (109,99€)
– Microsoft Complete Unfallschutz für Surface Book (249€)
– Arc Touch Maus Surface-Edition (84,99€)
– Microsoft Surface-Stift (alte Version) (64,99€)
– Microsoft Surface-Stift (neue Version) (109,99€)
Um den Kreis zu schließen, hier noch ein paar Worte zum Design.
Den Entwicklerteam kann man nicht absprechen, dass sie sich beim Surface Book keine Mühe mit dem Aussehen gegeben haben. Optisch finde ich es rundum gelungen. Es gibt keine spitzen Ecken und Kanten, aber auch nichts rundgelutschtes. Die Rundungslinien ziehen sich durch das komplette Design durch, damit wirkt das Gerät vom Aussehen her sehr stimmig.
Die Seitenkanten des Displays und der Tastatur sind im zusammengeklappten Zustand parallel, hier steht nichts über, alles schließt bündig ab. Sogar die Dicke der Tastatur und der Tablet Einheit sind von außen betrachtet gleich.
Fazit
Wer sich bis zu diesem Punkt meinen Erfahrungsbericht durchgelesen hat, der könnte jetzt der Meinung sein, dass das Surface Book das schlechteste Gerät auf der Erde ist. Dem ist natürlich nicht so!
Ich habe bewusst die Eigenarten heraus gesucht, die mir negativ aufgefallen sind.
Letztendlich ist das Surface Book ein High End Produkt mit kleineren Mängeln.
Die nicht aufgeladenen Akkus im Auslieferungszustand sind nicht schön aber hinnehmbar. Dies gilt auch für den Einrichtungsvorgang respektive der damit verbundenen Updateorgie.
Was ich am Book ankreide sind folgende Punkte:
– Zu geringer Neigungswinkel des Monitor
– Schlecht ausgeleuchtete Tastatur
– Aufladebuchse befindet sich an der Tastatur, nicht am Tablet.
Wer damit leben kann, der bekommt ein sehr gutes Produkt für sein Geld.
Eins hätte ich fast noch vergessen – das Surface Book ist kein Palstikbomber, sondern hat ein Magnesiumgehäuse, was es sehr robust macht.
Als Ersatz für mein Surface Pro 4 sehe ich das Surface Book ebenfalls nicht (diesen Satz hatte ich schon im Erfahrungsbericht zum Surface Laptop geschrieben) aus oben genannten Gründen aber das sind ja auch zwei unterschiedliche Gerätetypen.
Den Testbericht zum Surface Pro 4 findest Du hier.
Den Testbericht zum Surface Laptop findest Du hier.
Das Microsoft Surface Book ist erhältlich bei
Da hat sich aber ein größerer Fehler eingeschlichen: Man kann das Clipboard (die Tableteinheit) natürlich im abgedockten Zustand laden. Dazu einfach den Stromstecker unten mittig am Clipboard anschließen.
Na aber so etwas von korrekt, dass ich mich fast schämen muss. 🙂
Danke für den Hinweis! Ddann gibt es ja jetzt noch einen Punkt weniger, den ich zu bemängeln habe.