Seit dem Ende von Windows10Mobile, bzw. der Ankündigung, dass es nicht weiterentwickelt wird, steht es nicht gut um Cortana. Der mobile Assistent ist zuerst mal in den Windows10 Desktop eingezogen. Siri hat übrigens das gleiche auf dem MacOs gemacht. Bei beiden fragt man sich allerdings, was das ganze soll. Cortana auf dem Desktop ist eine Erweiterung der Microsoft Suchmaschine Bing. Die Assistentin kann zusätzlich noch lokale Dokumente, Bilder etc. heraussuchen, aber weitere Hilfen sind damit nicht gegeben. Ich sehe es eher so, das elektronische Helfer wie Siri, der Google Assistent oder eben Cortana auf mobile Geräte gehören. Mal ganz ehrlich, gibt es jemanden, der das Programm auf dem Desktop nutzt? Somit ist Cortana, bei dieser Ausgangslage, ohne Heimat.
Qualität
Wenn man sich die am Markt befindlichen Assistenten anschaut, dann schneidet der Microsoft Helfer gar nicht so schlecht ab. Alexa von Amazon soll da ein absoluter Musterschüler sein. Den konnte ich aber noch nicht testen. Deswegen gibt es einen Dreikampf mit Google, Siri und Cortana. Im Alltag ist der Google Assistent absolut tauglich. Danach kommt Cortana und zu guter letzt Siri. Das liegt vor allem an dem Satz „Das habe ich im Web für dich gefunden….“. Wenn ich allen ernstes eine reine Websuche durchführen wollte, dann hätte ich Bing oder DuckDuckGo geöffnet, aber nicht Siri gefragt. Cortana ist da schon auskunftsfreudiger und findet auch mal Termine oder Dokumente, die unter dem Suchbegriff abgelegt wurden. Googles Maschine ist in der Lage, die Welt, das Leben und alles andere zu erklären und zwar ungefragt. Auf die Anfrage „Ok Google, Mein Tag“ betet Google Assistent den kompletten Tagesverlauf mit eingetragenen Terminen herunter und startet danach einen Audiofeed der letzten Nachrichten. Das ist schon wirklich ordentlich.
Android & iOS
Zuletzt wurde Cortana auf iOs und Android portiert. Auf diesen Geräten kann Cortana aber nur neben den Platzhirschen Siri und Google Assistent wohnen. Dazu kommt, dass die jeweiligen Assistenten tief im Betriebssystem verwurzelt sind und für Cortana so nur Funktionen bleiben, die die Software selbst mitbringt. Das ist aber nicht schlecht. Microsoft nennt diese Strategie „Cortana Everywhere“. So kann man Termine, Erinnerungen setzen und noch einige andere Funktionen mehr.
Seit Ende Januar 2018 ist Cortana nun Bestandteil des Microsoft Launchers für Android. Allerdings nur in der U.S. Version, was ziemlich unverständlich ist. Es gibt ja bereits eine deutsche Version in Windows10Mobile und man fragt sich, warum Deutschland, als eines der Länder mit relativ hoher Windows Affinität nicht bei der Anwendung berücksichtigt wird.
Was soll werden?
Es gibt nicht viele Möglichkeiten was man mit Cortana machen kann. Vorstellbar wäre, das die Software auf ein (neues?) mobiles Betriebssystem zieht. Eigentlich ist der Begriff Surface Phone unter Windows Phone Fans verpönt, aber auf ein Gerät dieser Art wird es hinauslaufen. Allerdings vermute ich das „Telefonieren“ nur ein Nebenprodukt auf diesem Gerät sein wird. Wenn Microsoft durch seine Arbeit mit Nokia etwas gelernt hat, dann, dass ein Windows Phone ohne weiteres nicht funktioniert. Also muss man eine neue Geräteklasse entwickeln. Weihnachten 2017 tauchten dazu einige Patente von Microsoft auf, die ein Gerät zeigen, das einen klappbaren Bildschirm hat und sich auf diese Weise vergrößern kann.
Die zweite Möglichkeit wäre es den Assistenten direkt ins Betriebssystem einziehen zu lassen. Nicht nur als nette Stimme oberhalb der Suchmaschine, sondern eben als AI direkt im System. Somit könnte Windows sich als erstes AI Driven Operating System bezeichnen. Und wenn man die Maschine genug lernen lassen würde, dann könnte es sogar auf dem Desktop Sinn machen.
Im Mai ist die Microsoft Entwicklerkonferenz Build, man darf gespannt sein, was Microsoft dort ankündigt, denn im U.S. Store ist schon Gerätebezeichnung aufgetaucht, die auf ein neues Mobilgerät Hinweisen. Als Bezeichnung wurde die Support Telefonnummer von Microsoft in den USA benutzt. Ein Schelm, wer kein mobiles System dahinter vermutet.